Was ist AMD?

Die altersbezogene Makuladegeneration (AMD) ist eine Erkrankung der Makula – des zentralen Bereichs der Augennetzhaut –, die zu einem Verlust des zentralen Sehvermögens führt.Man unterscheidet zwischen der frühen und späten AMD.

Eine frühe AMD kann eintreten, ohne dass die betroffene Person dies bemerkt, da diese Erkrankung keine Symptome aufweist, die mit dem menschlichen Auge erkennbar sind. Eine frühe AMD entwickelt sich zu einer späten AMD mit sichtbaren Folgen. Mit anderen Worten: Sie beeinträchtigt das Sehvermögen. Je früher eine AMD diagnostiziert wird, desto besser sind die Behandlungsmöglichkeiten.

Was passiert, wenn Sie an AMD erkranken?

AMD ist besonders frustrierend, da die Erkrankung (wenn sie nicht behandelt wird oder nicht behandelbar ist) zu einem Verlust des zentralen Sehvermögens führt, d.h. eine Person mit AMD kann alles sehen außer den Dingen, die sie direkt betrachtet und ist daher nicht in der Lage, zu lesen, fernzusehen, Gesichter zu erkennen oder ein Fahrzeug zu fahren. Eine späte AMD beeinträchtigt die Lebensqualität erheblich.

Was verursacht AMD?

Obwohl die genaue Ursache von AMD weiterhin nicht genau bekannt ist, weiß man, dass der durch freie Radikale im Auge verursachte Schaden hierbei eine Rolle spielt. Freie Radikale sind instabile Moleküle und werden durch das Einatmen von Sauerstoff oder durch das in das Auge einfallende Licht aufgenommen. Da wir Sauerstoff zum Atmen und Licht zum Sehen benötigen, ist der durch freie Radikale verursachte Schaden unvermeidbar.

Welches sind die Symptome von AMD?

Das Hauptsymptom einer AMD mit Folgen für das Sehvermögen (eine AMD, die die Sicht beeinträchtigt) ist eine dunklere oder verschwommene zentrale Sicht, die die Fähigkeit, feine optische Aufgaben wie etwa Lesen zu erfüllen, beeinträchtigen kann. Durch diese Erkrankung können Objekte verzerrt oder kleiner als in Wirklichkeit erscheinen. Gesichter sind schwerer zu erkennen. Mit fortschreitender Erkrankung geht die zentrale Sicht vollständig verloren. Die seitliche Sehfähigkeit bleibt jedoch erhalten.

Risikofaktoren für AMD

1. Genetischer Status

Insbesondere zwei Gene werden intensiv mit der Bildung von AMD in Verbindung gebracht. Hierbei handelt es sich um den Komplementfaktor H (CFH) und das ARMS2-Gen (age-related maculopathy susceptibility 2). Diese wurden 2005 als Hauptrisikogene für AMD identifiziert und sind schätzungsweise für mehr als 50% des Risikos von AMD-Erkrankungen verantwortlich.

2. AMD-Erkrankungen mit Sichtbeeinträchtigungen in der Familie

Späte AMD-Erkrankungen in der Familie sind einer der wichtigsten und nachgewiesenen Faktoren für diese Erkrankungen. Menschen mit einem an später AMD erkrankten Verwandten ersten Grades (d.h. Elternteil oder Geschwister)unterliegen vermutlich einem dreifach höheren Risiko, an einer späten AMD zu erkranken, als Menschen ohne diagnostizierte Erkrankungen im Familienkreis.

3. Rauchen

Rauchen ist einer der größten Risikofaktoren für späte AMD. Das Risiko eines Rauchers, an später AMD zu erkranken, ist zwei- bis dreimal größer als bei Menschen, die nie geraucht haben.

4. Schlechte Ernährung

Aktuelle Forschungen haben gezeigt, dass eine gesunde Ernährung wichtig für die Reduzierung des AMD-Risikos ist. Insbesondere Lebensmittel, die Makula-Carotinoide enthalten, gelten als für die Verhinderung einer AMD von Bedeutung.

5. Unzureichende Einnahme antioxidativer Nahrungsergänzungsmittel

Antioxidative Nahrungsergänzungsmittel helfen nachweislich dabei, die Entwicklung einer AMD, die das Sehvermögen noch nicht beeinträchtigt hat, zu einer AMD mit Sichtbeeinträchtigung zu verhindern. Darüber hinaus gibt es zunehmend Beweise, dass antioxidative Nahrungsergänzungsmittel, die Makula-Carotinoide enthalten, helfen können, das Entstehen oder das Fortschreiten einer AMD zu verhindern oder zu verzögern.

6. Unzureichende Omega-3-Zufuhr

Omega-3-Fettsäuren gelten als vorteilhaft, wenn es darum geht, den Fortschritt einer AMD, die das Sehvermögen noch nicht beeinträchtigt hat, zu verhindern.

7. Ethnische Herkunft

Menschen mit weißer Hautfarbe sind einem höheren Risiko später AMD ausgesetzt. Dies ist daran zu erkennen, dass die Krankheit bei der weißen Bevölkerung sehr viel mehr verbreitet ist als bei farbigen Menschen. Dennoch breitet sich die späte AMD auch bei Menschen mit anderer Hautfarbe immer stärker aus, was möglicherweise der zunehmenden weltweiten Übernahme des westlichen Lebensstils (z.B. schlechte Ernährung oder ungesunder Lebensstil) geschuldet ist.

8. Fettleibigkeit

Übergewicht ist ein erhöhter Risikofaktor für späte AMD. Es liegen zunehmend Nachweise vor, die die Ansicht stützen, dass Übergewicht ein wesentlicher Einflussfaktor für die Entstehung später AMD ist.

9. Geschlecht

Es wird angenommen, dass bei Frauen ein höheres Risiko einer späten AMD als bei Männern besteht und man vermutet, dass der Zusammenhang zwischen dem weiblichen Geschlecht und der Entstehung später AMD hormonbedingt ist (d.h. östrogeninduziert). Es liegen hierfür jedoch noch keine schlüssigen Beweise vor und die größere Verbreitung später AMD bei Frauen kann auch aus der höheren Lebenserwartung resultieren.

10. Kumulative Einwirkung durch sichtbares Licht

Die kumulative Belastung durch sichtbares Licht gilt als Risikofaktor für späte AMD.

11. Hoher Cholesterinspiegel

Ein hoher Cholesterinspiegel gilt ebenfalls als möglicher Risikofaktor für späte AMD. Die Ergebnisse der verschiedenen Studien einer Verbindung zwischen Hypercholesterinämie (d.h. zu viel Cholesterin im Blut) und AMD sind jedoch nicht schlüssig.

12. Hypertonie

Hypertonie oder Bluthochdruck gilt als möglicher Risikofaktor für späte AMD. Die Ergebnisse der bisherigen Studien sind jedoch nicht eindeutig.

13. Diabetes

Diabetes kann das Risiko der Erkrankung an später AMD erhöhen. Das Risiko ist mit der Angiogenese (Wachstum neuer Blutgefäße) in der diabetischen Netzhaut verbunden. Das höchste Risiko besteht bei einem schlecht kontrollierten Typ-2-Diabetes (später Beginn, hauptsächlich durch Ernährung und Medikation behandelt). Typ-1-Diabetes (Beginn in jungen Jahren, insulinkontrolliert) birgt ein geringeres Risiko. Die Kontrolle der Patienten ist jedoch ebenfalls wichtig.